Berichte


85 Jahre EAB Hiesfeld (Ev. Volksverein)

Freitag, 11. Juni und Samstag, 12. Juni 2010

Bericht: Ursula Hellwig

EAB - solidarisch bei den Menschen - Eine kurze Vorstellung
Die EAB wurde 1882 in einer schweren Zeit gegründet. Soziale Mißstände und unhaltbare Arbeitsbedingungen prägten das Leben der Menschen im Ruhrgebiet. Aber einige suchten einen Weg, diesen Zuständen entgegenzuwirken. Einer von ihnen war der Bergmann Ludwig Fischer aus Gelsenkirchen. Eine Chance sah er in der Solidarität der Arbeiter und deren Familien. Er gründete 1882 in Gelsenkirchen-Schalke den ersten evangelischen Arbeiterverein. Damit setzte er eine Bewegung in Gang, welche in kürzester Zeit weitere Vereine entstehen ließ. Heute sind unsere Aufgaben nicht leichter geworden. In einer sich verändernden globalen Gesellschaft stehen wir komplexen Problemen gegenüber, denen wir mit vielfältigen Aktivitäten begegnen.

Quelle: EAB Landesverband NRW e.V.


Die persönlichen Einladungen an jedes EAB-Mitglied zum Jubiläum "85 Jahre EAB Hiesfeld (Ev. Volksverein)" zeigten den erhofften Erfolg: Zum gemütlichen Abend am Freitag, 11. Juni 2010 kamen ab 19.00 Uhr 83 Gäste in den geschmückten Gemeindesaal, die vom Vorsitzenden Friedel Hoffmann herzlich begrüßt wurden. Er berichtete über die Gründung des ev. Volksvereins am 24. April 1925, hervorgegangen aus Bürgervereinen in Dinslaken, Lohberg und Hiesfeld und dem Anfang 1920 bestehenden Evangelischen Arbeiterverein. Am 01. Januar 1954 trat der Volksverein dem EAB-Landesverband bei, seit dem Beschluss auf der Jahreshauptversammlung 2010 lautet die offizielle Bezeichnung "EAB Hiesfeld (Ev. Volksverein)". Im Gemeindebrief März-Mai 2010 hat Präses Pfr. i.R. Klaus Posth einen ausführlichen Beitrag über "85 Jahre Ev. Volksverein Hiesfeld" geschrieben. Darin wies er auch auf das vor 25 Jahren zum 400. Geburtstag der Ev. Kirchengemeinde erschienene Buch hin, das über die interessante Geschichte der Kirchengemeinde und des Volksvereins Auskunft gibt, es ist heute noch ganz aktuell und im ev. Gemeindehaus käuflich zu erwerben. Darin ist ein Teil der Dokumente und Bilder zu sehen, die Altbürgermeister Kurt Altena zur Verfügung stellte und die im Eingangsbereich zum Gemeindesaal auf Stellwänden ausgestellt waren.

EAB-Mitglied Karlheinz Gorn hatte in wochenlanger akribischer Kleinarbeit Schriftstücke in Sütterlinschrift, Protokolle, Zeitungsartikel und Bilder aus alten Aktenordnern gesichtet, die die Gäste erstaunt und berührt in Erinnerungen an die Schulzeit, Jugend und viele schöne gemeinsame Unternehmungen betrachteten.

Von Friedel Hoffmann und Klaus Posth ermutigt, erzählten die Besucher Geschichten vom Nacktbaden im Rotbach, dem Turnerumzug durch Hiesfeld, über die Straßenbahn und das Freibad, von Lehrern, Gebäuden und Menschen aus ihren Kinder- und Jugendtagen und den ersten Freizeiten mit der EAB. Eine sehr schöne Powerpoint-Präsentation von Wolfgang Jaworski, mit passender Musik untermalt, zeigte Bilder aus dem alten Hiesfeld. Auch die gemeinsamen Karnevalsfeiern mit der KAB blieben in bester Erinnerung.

Auguste Weidkamp trug ein Gedicht ihrer Mutter Emma Rutert in Hiesfelder Mundart vor: "Die Mittelfeldstraße im Wandel der Zeit". Gedichte aus Freizeiten verlas Friedel Hoffmann. Vor allem über die noch heute legendäre Gemeindeschwester Eva wurden viele Anekdoten beigetragen. Sie ist auch heute noch vielen Hiesfeldern in Erinnerung.

Der zweite Teil der Powerpoint-Präsentation zeigte Bilder aus dem "neuen Hiesfeld" und eine Rückschau auf Seminare, Freizeiten und Studienreisen (mit Aufnahmen u.a. aus Renesse, Werfenweg, Hilchenbach, Wiesen, Toskana, Elba, Hinterzarten, Kitzbühel, Dresden, Elsass, Bad Steben, Rom, Colmar, Prag und viele andere).

Einen Blick in die Zukunft gab es in der Vorschau auch. Unter dem Motto: "Träume Deinen Traum" startete eine Rakete vom Rotbachsee aus ins Weltall. Im Jahr 2020 soll diese Vision machbar sein und EAB-Mitglieder stehen samt Bus auf dem Mond. Das alles ist mit der EAB möglich!

Zum Abschluss dieses rundum gelungenen Abends sang und schunkelte der ganze Saal das von Helmut Herhammer getextete "EAB-Lied". Mit dem Lied auf den Lippen und noch schunkelnden Schrittes machten sich alle, mit viel Vorfreude auf dem nächsten Tag, auf den Heimweg.

Samstag, 12. Juni 2010, 15.00 Uhr

Der Festgottesdienst unter der Leitung von Präses Pfr. i.R. Klaus Posth und Mitwirkung des collegium musicum eröffnete den zweiten Tag der Feier. Die wunderbare Musik, die verlesenen Texte, die Predigt und die gemeinsam gesungenen Lieder übertrugen die fröhliche Stimmung des Vortages.

Beim Kaffeetrinken an den festlich gedeckten Tischen hatten die ca. 120 Gäste Gelegenheit, die Gespräche vom Vortag wieder aufzunehmen und mit alten Freunden und neuen Bekannten die Schautafeln anzusehen, in Erinnerungen zu schwelgen über die schönen Freizeiten mit Friedel Hoffmann, den Wanderungen mit Klaus Posth und immer wieder zu staunen, wie viele Aktivitäten die EAB anbietet.

Eine besonders lustige knappe halbe Stunden bot das Bühnenstück "Papa ist krank" mit Mitgliedern der alten Laienspielgruppe: Hanna Oehme, Petra Hesse, Karin Mailänder, Reinhard Muthmann und Friedel Hoffmann, die mit Elan und großer Hingabe bei der Sache waren. Die Zuschauer amüsierten sich köstlich, die Handlung ist kurz erzählt: Papa hat Schnupfen, fühlt sich bedauernswert krank und schonungsbedürftig, steht gefühlsmäßig kurz vor einer Lungenentzündung und Schlimmerem und bedarf intensiver Pflege (welche Frau kennt das nicht?!) - nur die Familie spielt nicht mit und nimmt ihn bzw. seine Krankheit nicht besonders ernst. Wer Friedel Hoffmann kennt kann sich vorstellten, dass er aus dieser Rolle ein Kabinettstückchen machte!

Wolfgang Simrock zeigte zum Abschluss einen Super-8-Film mit den ersten Freizeiten aus Renesse und Eisenbach. Mit Freude und Wehmut betrachteten die Teilnehmer ihre heute erwachsenen Kinder bei Ballspielen, schwimmen und vielen Belustigungen; die heute "jungen Alten" standen damals in der Blüte ihrer Jahre und trieben sich beim Tennisspiel über den Platz. Leider lebt heute mancher Mensch nicht mehr, aber die liebevolle Erinnerung tat gut. Erkenntnisse: "Sind wir alle älter geworden, waren wir mal fit, unsere Kinder waren so niedlich, hatten wir alle viel Spaß....". Den Spaß gibt es auch heute noch und wenn es mal nicht mehr so klappt mit der Gesundheit und dem täglichen Leben hat das Leitwort der EAB auch heute noch Bestand: "Einer trage des anderen Last".

Zum Schluss geht ein besonderer Dank an die Mitglieder des Vorbereitungskreises: Karlheinz Gorn, Werner Hellmann, Friedel Hoffmann, Wolfgang Jaworski, Manfred Nowakowski und Klaus Posth. Sie haben zwei Tage vorbereitet, die einmütig als unvergesslich bezeichnet wurden. Nicht zuletzt sei den Frauen gedankt, die an beiden Tagen die vorbereiteten Tische deckten und dekorierten, bedienten und vor allem die nicht funktionierende Spülmaschine ersetzten.




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